Webtexte schreiben, die gelesen werden 

 

Schreiben können alleine reicht nicht aus. Inhalte auf digitalen Medien folgen ihren eigenen Gesetzen. 

Wer sie befolgt, wird gelesen. Texte für Websites müssen verständlich und flüssig lesbar sein. 

Texte auf den Punkt

Webtexte werden nicht gelesen, Webtexte werden überflogen

 

Wer Online-Texte schreibt, muss wissen, wie im Internet gelesen wird. Denn Internetnutzer:innen lesen nicht, sie scannen. Das heißt, sie überfliegen die Texte auf der Suche nach einer unkomplizierten Antwort auf ihre Frage. So werden in kurzer Zeit die wesentlichen Informationen erfasst. Wenn sich der Text als nützlich erweist, wird er im Detail gelesen.

 

 

Das Wichtigste zuerst, Details kommen ans Ende

Die Struktur des Webtextes ist mindestens genau so wichtig wie der Inhalt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Websitebesucher:innen sich langweilen und wegklicken, steigt im Verlauf des Textes. Deshalb muss die Quintessenz der Aussage am Anfang stehen. 

Gute Webtexte sind so aufgebaut, dass sie es den Leser:innen leicht machen, zu scannen. Wenn der Text in visuell erkennbare Informationseinheiten gegliedert ist, ist er perfekt strukturiert und leicht zu überfliegen. So können die Nutzer:innen leicht von Absatz zu Absatz springen und die für sie relevanten Aussagen rausziehen.

 

 

woran erkennst du einen guten webtext

ZUSAMMENFASSUNG AM ANFANG DES TEXTES  

Die Kernaussagen stehen komprimiert in vier bis fünf Sätzen am Anfang des Textes. Natürlich fett gedruckt. Das soll keine Einleitung sein, sondern eine Zusammenfassung, die die Essenz des Textes vorwegnimmt.

 

AUSSAGEKRÄFTIGE ÜBERSCHRIFTEN 

In der Überschrift muss bereits die zentrale Aussage stehen. Die meisten Websitebesucher:innen lesen zuerst alles fett gedruckte und entscheiden dann, ob es sich lohnt, den ganzen Text zu lesen. Floskeln, Plattitüden oder schnörkelige Aussagen schrecken ab.  

 

SINNVOLLE ZWISCHENTITEL  

Spätestens über jedem dritten Absatz steht ein Zwischentitel. Wie schon bei der Überschrift erleichtert das den Leser:innen, die für sie wichtigen Stellen zu finden.  

 

KURZE ABSÄTZE  

Jeder Absatz ist ein potenzieller Anfang. Deshalb müssen Webtexte überhaupt so gut strukturiert und gegliedert sein. Jeder neue Gedankengang wird mit einem eigenen Absatz belohnt.

   

HERVORHEBUNGEN  

Essentielle Aussagen zu markieren, hilft ebenfalls dabei, strukturiert durch den Text zu springen. Am besten funktionieren die typografischen Hervorhebungen mit der Schriftstärke oder der Schriftfarbe.  

 

AUFZÄHLUNGEN UND TABELLEN 

Was sich besonders gut scannen lässt, sind Aufzählungen und Tabellen. Dafür eignet sich zwar nicht jedes Thema, aber prinzipiell ist das eine leicht umsetzbare Methode, die für einen guten Überblick sorgt. Bulletpoints und nummerierte Listen eignen sich hervorragend dafür Vorteile, Nachteile, Optionen oder Abläufe darzustellen. Und zahlenlastige Texte sind leichter verständlich, wenn sie mit einer Tabelle ergänzt werden.

 

FOTOS, DIAGRAMME, GRAFIKEN  

Grafiken lockern den Text auf und lassen komplizierte Informationen oft simpel erscheinen. Diagramme machen Zahlenwüsten leichter nachvollziehbar. Bilder lockern auf und unterstreichen Kernaussagen des Textes noch mal auf einer zweiten Ebene.

 

 

wie wird ein Webtext maximal verständlich

Jedes einzelne Wort hat einen erheblichen Einfluss darauf, wie schnell ein Text gelesen werden kann. Der Anspruch, möglichst eloquent zu formulieren, ist bei Webtexten nicht hilfreich.

Einfache, verständliche Texte zeichnen sich durch kurze Sätze und kurze Wörter aus. Der Satzbau ist auch wichtig. Subjekt, Prädikat, Objekt. Das klingt spartanisch, ist aber optimal verständlich. Webtexte sind keine Weltliteratur. Nebensatzkonstruktionen sind überflüssig, ein Nebensatz ist genug.

Füllwörter und Worthülsen wie „normalerweise“, „folgendermaßen“, „anscheinend“ oder „bestenfalls“ sind überflüssig. Keines der Wörter bietet eine Information, die für das Verständnis eines Sachverhaltes wichtig ist. Sie sind vage und deshalb überflüssig.

Adjektive oder Adverbien sollten auch nur im Notfall eingesetzt werden. Eindeutig formulierte Fakten kann das Gehirn besser erfassen.

Was noch?

 

warum ist es überhaupt wichtig, dass Texte gut lesbar sind

Schlechte Lesbarkeit von Webtexten führt zu einer hohen Absprungrate und einer kurzen Verweildauer. Suchmaschinen schließen daraus, dass die Nutzer:innen auf der Seite nicht finden konnten, wonach sie gesucht haben. Das bedeutet für die Suchmaschinen, dass der Inhalt der Website keinen Mehrwert bringt. Und deshalb wird diese URL beim Ranking Nachteile haben.   

Außerdem: Wenn Du die Fragen Deiner Nutzer:innen unkompliziert beantwortest, machst Du sie zu Fans. Sie kommen wieder. Du baust Vertrauen auf und gewinnst sie mit Deinem Expertenwissen für Dich. Darüber freuen sich auch die Suchmaschinen und danken es Dir mit einem guten Ranking. 

 

 

Fazit

Webtexte sind zielorientiert. Sie müssen weder kreativ noch elaboriert sein. Sie müssen funktionieren. Wer für das Internet textet, ist kein:e Schriftsteller:in, sondern Journalist:in. Hier geht es um informative, leicht konsumierbare Texte, die Antworten auf Fragen liefern. Schreiben fürs Web ist keine künstlerische Arbeit, aber trotzdem eine Kunst. Etwas so einfach wie möglich zu formulieren ist nämlich maximal schwierig.

Über die Autorin Simone



Über die Autorin:

Hallo, ich bin Simone – Texterin, Strategin und Social-Media-Queen. Ich liebe Theater, Musik, Minimalismus, Espresso und feinsinnige Kunst. Du findest mich auch bei Instagram, LinkedIn und Facebook.

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© Simone Allmendinger – 02/2021

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